Fiberpipe Schleuderrohranlage

Erreichte
Umweltentlastung
Einsparung von CO₂-Emissionen
Einsparung von CO₂-Emissionen
17,24 Tonnen/Jahr
Material
Material
3.150 Kilogramm/Jahr Einsparung von Harz
Branche
Glas und Keramik, Verarbeitung von Steinen und Erden
Umweltbereich
Ressourcen
Fördernehmer
Fiberpipe GFK Vertriebsgesellschaft mbH
Bundesland
Nordrhein-Westfalen
Laufzeit
2015 - 2017
Status
Abgeschlossen
Erreichte
Umweltentlastung
Einsparung von CO₂-Emissionen
Einsparung von CO₂-Emissionen
17,24 Tonnen/Jahr
Material
Material
3.150 Kilogramm/Jahr Einsparung von Harz
Glasfaserverstärkte Rohre der Fiberpipe GFK Vertriebsgesellschaft mbH

Kurzbeschreibung

Die Fiberpipe GFK Vertriebsgesellschaft mbH wurde 2003 in Draschwitz, Sachsen-Anhalt, gegründet. Mit Vergrößerung des Lagers erfolgte bereits 2004 der Umzug nach Zeitz. Im Jahr 2005 wurde das Vertriebsbüro West in Stolberg/Rheinland gegründet, 2008 erfolgte die Zusammenlegung von Lager und Verwaltung am Standort in Stolberg. Die Produkte der Fiberpipe GFK Vertriebsgesellschaft mbH finden ihre hauptsächliche Anwendung in der chemischen Industrie, im Schiffbau und im Kraftwerksbau. Seit der Firmengründung konnten über 350 Kunden gewonnen werden, wobei die Auftragsgröße zwischen 20 Euro und 3,3 Mio. Euro liegt. Die Kunden und Projekte sind dabei weltweit verteilt.

Das Unternehmen errichtete während der zweijährigen Projektlaufzeit, vom 13.11.2015 – 31.10.2017, eine Anlage zur Herstellung von glasfaserverstärkten Rohren im Schleudergussverfahren. Das Vorhaben startete mit der Baugenehmigung für die Werkshalle in Stolberg und umfasste deren Errichtung sowie den Aufbau und die Inbetriebnahme einer Schleudergussanlage. Es beinhaltete einen Probebetrieb inklusive eines dreimonatigen Umweltmessprogramms sowie Produktprüfungen durch externe Materialprüfinstitute und führte zielsicher zu ersten Aufträgen namhafter Kunden. Die Produkte mit Durchmessern von 80 bis 300 mm genügen den Kriterien der DIN 16965 „Rohre aus glasfaserverstärkten Polyesterharzen (UP-GF)“ und sind leicht, einfach zu verlegen und chemikalienbeständig. Sie eignen sich für spezialisierte Anwendungen in der chemischen Industrie.

Mit der innovativen Schleudergusstechnologie konnten deutliche Umweltvorteile im Vergleich zur konventionellen Wickeltechnologie erreicht werden, und auch gegenüber einem alternativen Schleudergussverfahren bestehen Umweltvorteile. Da im offenen Wickelverfahren das zweikomponentige Epoxidharz kontinuierlich und bei vergleichsweise geringer Temperatur auf eine rotierende Walze aufgebracht wird, kommt es einerseits zu einem hohen Materialverlust durch Abtropfen und andererseits zu gasförmigen Emissionen. Im geschlossenen Schleudergussverfahren wird das Harz hingegen deutlich effizienter genutzt und die Emissionen sind verschwindend gering. Das Verfahren der Fiberpipe GFK Vertriebsgesellschaft mbH zeichnet sich zudem durch eine höhere Dosiertemperatur, eine geringere Viskosität des Harzes und schließlich durch geringere Drehzahlen während des Schleuderprozesses aus. Bei gleichem Output liegt der Stromverbrauch daher nur bei etwa einem Fünftel und die CO2-Emissionen bei etwa einem Siebtel des Verbrauchs der vergleichbaren Anlagen. Zudem sind die Wartungs- und Reinigungsverfahren deutlich einfacher, so dass auch der Verbrauch von Reinigungsaceton deutlich verringert werden konnte.

Die beschriebene Schleudergussanlage ist in Deutschland einzigartig, da aus historischen Gründen die Wickeltechnologie vorherrscht. Mit diesem sehr erfolgreichen Demonstrationsvorhaben konnte die innovative Technologie in Deutschland etabliert werden, und die Produkte fanden sehr schnell Anerkennung am Markt. Das Vorhaben verdeutlicht, dass selbst in etablierten Verfahren noch ein deutliches Potenzial zur Umwelt- und Ressourcenschonung steckt, und es vorteilhaft sein kann, Herstellungskonzepte grundlegend zu überdenken.