Recycling von Abfall-Polyolefinen

Durchmischung und Rezeptierung ermöglicht Regranulate in Neuware-Qualität

Erreichte
Umweltentlastung
Einsparung von CO₂-Emissionen
Einsparung von CO₂-Emissionen
100.500 Tonnen/Jahr
Material
Material
800 Tonnen/Jahr Aufbereitung von Kunststoffabfällen zu Rezyklat statt thermischer Verwertung
Branche
Chemische und pharmazeutische Erzeugnisse, Gummi- und Kunststoffwaren
Umweltbereich
Ressourcen
Fördernehmer
Graf Polymers GmbH
Bundesland
Baden-Württemberg
Laufzeit
2017 - 2019
Status
Abgeschlossen
Erreichte
Umweltentlastung
Einsparung von CO₂-Emissionen
Einsparung von CO₂-Emissionen
100.500 Tonnen/Jahr
Material
Material
800 Tonnen/Jahr Aufbereitung von Kunststoffabfällen zu Rezyklat statt thermischer Verwertung

Kurzbeschreibung

Die GRAF Polymers GmbH ist ein Unternehmen der Unternehmensgruppe GRAF, einem mittelständischen Familienunternehmen. Die Unternehmensgruppe entwickelt, produziert und vertreibt Kunststoffprodukte zur Regenwassernutzung, Wasserrückhaltung und Versickerung sowie auch verschiedenste Gartenhelfer wie beispielsweise Komposter oder Hochbeete. Dabei deckt GRAF bereits ca. 70 Prozent seines Rohstoffbedarfs aus Recyclingkunststoffen und zielt darauf ab, diesen Anteil noch zu erhöhen.

Im Rahmen des Projektes wurde eine hochmodernes Kunststoff-Recyclingwerk errichtet, in dem mit Hilfe einer neuartigen Prozesskette gemischte Abfallströme aus Polypropylen und Polyethylen (Post-Consumer-Abfälle) so aufbereitet werden, dass sie das Eigenschaftsniveau von Neuware erreichen. Als Input dienen Kunststoffabfälle, die aufgrund hoher Anteile schwarzer Kunststoffe und Verschmutzungen bisher keinem hochwertigen werkstofflichen Recycling zugänglich gemacht werden konnten und überwiegend energetisch verwertet werden. Darunter sind Gewerbeabfälle, kommunale Abfälle aus Wertstoffhöfen sowie verbleibende Hartkunststofffraktionen aus der Ersatzbrennstoffherstellung.

Die Inputmaterialien werden zunächst in die Fraktionen „Polyethylen hoher Dichte“ (HDPE) und „Polypropylen“ (PP) sortiert, wobei auch schwarze Kunststoffe erkannt und entsprechend sortiert werden. Weiterhin erfolgt jeweils eine Farbsortierung in „hellbunt“ und „dunkelbunt“. Die Compoundierung erfolgt auf vier fortschrittlichen Linien mit verhältnismäßig kurzen Verweilzeiten der Polymerschmelze im Extruder, wodurch der thermische Abbau der Polymere vernachlässigbar klein gehalten werden kann. Die wesentlichen Schlüsselelemente des Aufbereitungsverfahrens sind eine mehrstufige Durchmischung und Rezeptierung der Materialien, wodurch Schwankungen im Inputstrom geglättet und gleichbleibend hochwertige Rezyklatqualitäten erzielbar werden. Hierdurch gelingt es, HDPE- und PP-Regranulate mit Sortenreinheiten von über 95 Prozent in homogenen Chargengrößen von 800 Tonnen zu produzieren.

Zur Sicherung der Rezyklatqualitäten dient ein Labor, das einerseits die notwendigen prozessbegleitenden Analysen gewährleistet und andererseits über Möglichkeiten zu Materialcharakterisierungen verfügt, die deutlich über den Stand der Technik hinausgehen. Daneben wurden technische Neuerungen umgesetzt, die sich in deutlich verringerten Energieverbräuchen niederschlagen. So wurde beispielsweise die Technik zur Materialförderung von einem pneumatischen auf einen mechanischen Antrieb umgestellt, und die Ein- und Ausschaltung der Kühlanlage erfolgt nun automatisch.

Die geförderte Produktionskapazität des Demonstrationswerkes liegt bei 50.000 Tonnen pro Jahr. Bei einer Auslastung der Anlage können durch die Herstellung von hochwertigen HDPE- und PP-Regranulaten und den 1:1-Ersatz von Neuware etwa 100.000 Tonnen CO2eq-Emissionen pro Jahr eingespart werden. Durch technische Neuerungen konnte zusätzlich der Stromverbrauch um jährlich etwas mehr als 1 Million Kilowattstunden verringert werden.