Bau einer PYREG-Anlage zur Klärschlammbehandlung auf der Kläranlage Linz-Unkel
Kurzbeschreibung
Der Zweckverband Abwasserbeseitigung Linz-Unkel setzte ab 2014 ein Verfahren zur dezentralen thermischen Klärschlammbehandlung auf dem Standort der Kläranlage Linz-Unkel (28.800 EW) um. Zielstellung war es, mittels eines zu installierenden Klärschlammtrockners den entwässerten Klärschlamm soweit zu trocknen, dass eine ebenfalls am Standort errichtete Pyrolyseanlage autotherm betrieben werden kann. Das entstehende Pyrolysegas sollte durch Verbrennung in einer Brennkammer der Pyrolyseanlage den gesamten Prozesswärmebedarf hierfür (Klärschlammtrocknung und -karbonisierung) decken. Weiteres Ziel des Projekts war, das im Prozess erzeugte Klärschlammkarbonisat direkt stofflich, d.h. bodenbezogen, als Düngemittelsubstitut zu verwenden bzw. zu vermarkten.
Im Projektverlauf stellte sich heraus, dass einerseits keine nationale bzw. europäische düngemittelrechtliche Zulassung für das Klärschlammkarbonisat zu erwirken war und andererseits, dass, trotz enormer Anstrengungen des Fördermittelempfängers, kein wirtschaftlicher, stabiler und autothermer Betrieb der Gesamtanlage erreicht werden konnte. Ein wirtschaftlicher Betrieb des Verfahrens wurde dabei u.a. durch die rechtliche Notwendigkeit zur Verwertung des Karbonisats als Brennstoffsubstitut mit späterer Phosphorrückgewinnung und, die bei Projektbeginn unvorhergesehene, Erfordernis der Nutzung großer Mengen zusätzlicher, fossiler Energieträger zur Abdeckung des Wärmebedarfes erschwert. Aus diesen Gründen wurde die Anlage im Jahr 2022 endgültig stillgelegt.