Digital Packaging Solutions (DPS)

Steigerung der Ressourceneffizienz in der Faltschachtelproduktion

Erreichte
Umweltentlastung
Einsparung von CO₂-Emissionen
Einsparung von CO₂-Emissionen
ca. 83 Tonnen/Jahr
Material
Material
ca. 51 Tonnen/Jahr Einsparung von Frischfaserkarton
Branche
Papier und Pappe
Umweltbereich
Ressourcen
Fördernehmer
PackEx GmbH
Bundesland
Rheinland-Pfalz
Laufzeit
2018 - 2019
Status
Abgeschlossen
Erreichte
Umweltentlastung
Einsparung von CO₂-Emissionen
Einsparung von CO₂-Emissionen
ca. 83 Tonnen/Jahr
Material
Material
ca. 51 Tonnen/Jahr Einsparung von Frischfaserkarton

Kurzbeschreibung

Die PackEx GmbH ist eine Tochtergesellschaft der August Faller GmbH & Co. KG die am Standort Worms eine volldigitalisierte Kleinserienfertigung von Faltschachteln aufgebaut und am Markt eingeführt hat. 
Bisherige Fertigungstechnologien bei der Faltschachtelproduktion hatten einen hohen Einrichtungsaufwands von Maschinen und führten damit zu hohen Fixkosten pro Auftrag und langen Lieferzeiten. Deshalb aggregieren viele Kunden vorab geschätzte Bedarfsmengen, was häufig zu einer Überproduktion führt.

Das Vorhaben zielte darauf ab, die Versorgung mit Faltschachteln schneller, flexibler und umweltschonender zu gestalten. Dazu wurde eine neue, vollumfänglich digitalisierte Fertigung mit innovativen und ressourcenschonenden Prozess- und Verfahrensabläufen zur Herstellung von Faltschachteln in Klein- und Kleinstmengen aufgebaut und im Markt eingeführt. In jeder der einzelnen Wertschöpfungsstufen der Produktion wurden Innovationen umgesetzt. Durch die zusammengefasste Verarbeitung verschiedener Kundenaufträge und den Einsatz von innovativen Fertigungstechnologien lassen sich kleine Auflagen von Faltschachteln erheblich ressourceneffizienter und auch viel schneller als mit herkömmlichen Verfahren produzieren. Dadurch ist eine bedarfsgerechte Bestellung möglich, und für die Kunden kann eine hohe Lagerhaltung entfallen, welche in der Regel damit verbunden ist, dass Übermengen und veraltete Verpackungen vernichtet und entsorgt werden müssen.

Das Vorhaben konnte in technischer Hinsicht erfolgreich umgesetzt werden. Die Laserschneidtechnologie ist zur Schlüsseltechnologie des Vorhabens geworden. Sie ermöglicht die vollständig digitalisierte Verarbeitung von kleinen Aufträgen mit einer geringen Einrichtemakulatur und ohne Stanzwerkzeuge. Auch bei den anderen Prozessschritten konnten Anlaufverluste deutlich verringert werden.

Bisher konnten unter anderem aufgrund von Corona nicht genug Aufträge generiert werden, um die Produktionslinie voll auszulasten. Damit konnte noch nicht das gesamte Umweltentlastungspotential der Produktionslinie ausgeschöpft werden. Doch auch unter den nicht optimalen Bedingungen sind die Vorteile des innovativen Vorhabens klar zu erkennen. Im Ergebnis wurden bis zum 30.10.2020 etwa 50,7 Tonnen Frischfaserkarton, 1,3 Tonnen Aluminium für Druckplatten, sowie für Druckplatten 8,4 Tonnen Holz, 4,2 Tonnen Stahl und 840 Kilogramm Gummi eingespart. Kombiniert führt das zu einer CO2-Einsparung von etwa 82,9 Tonnen allein bei PackEx. Hinzu kommen weitere Einsparungen durch Hilfsmaterialien, Verpackungsmaterialien und den Paketversand, die im Projekt nicht quantifiziert werden konnten. Durch die besonders schnelle Bereitstellung der Faltschachteln beim Kunden kann in vielen Fällen eine große Lagerhaltung und die damit verbundene Überproduktion vermieden werden. Auch diese Effekte können mit im Rahmen des Vorhabens nicht quantifiziert werden. Der Umweltnutzen des innovativen Verfahrens geht damit voraussichtlich deutlich über die quantifizierbaren Beträge hinaus.

Die innovative Technik ist bei ausreichender Auslastung sehr wirtschaftlich. Finanzielle Einsparungen ergeben sich bei Werkzeug, Rohmaterial und Einrichtezeit. Je nach Auftragsgröße und Anforderungen liegt der Kostenschnittpunkt des aktuellen Stands der Technik mit dem PackEx-Verfahren bei 2.000 und 5.000 Faltschachteln je Auftrag. Das neue Verfahren ermöglicht aber auch eine um den Faktor 3 schnellere Lieferzeit der Verpackungen. Dies ist für viele Kunden so wichtig, dass sie sogar Aufträge mit 20.000 Stück und mehr bei PackEx bestellen, obwohl ein reiner Stückkostenvergleich für die konventionelle Herstellung sprechen würde.

Mit dem Vorhaben konnte gezeigt werden, dass Kleinserien von Faltschachteln mit einer vollständig automatisierten und digitalisierten Produktion hergestellt werden können und dadurch deutliche Ressourceneinsparungen möglich sind.