Energieeinsparungen durch Bandgießen von Leichtbaustählen (EnBaL)

Branche
Metallverarbeitung
Umweltbereich
Klimaschutz
Fördernehmer
Salzgitter Flachstahl GmbH
Bundesland
Niedersachsen
Laufzeit
2009 - 2014
Status
Abgeschlossen

Kurzbeschreibung

Die Salzgitter Flachstahl GmbH ist die größte Stahltochter in der Salzgitter-Gruppe. In dem integrierten Hüttenwerk werden eine Vielzahl von Stahl- und Blechsorten in unterschiedlichen Größen produziert. Im Jahr 2008 wurden 4,3 Millionen Tonnen Roh- stahl, davon 3,1 Millionen Tonnen für den Standort Salzgitter hergestellt.

In diesem Vorhaben wird eine industrielle Pilotanlage zur Herstellung von Stahl- bändern aus neuen, hochfesten Stahlwerkstoffen mit hohem Mangan-, Silizium- und Aluminium-Gehalt (HSD®-Stahl) mittels Bandgießverfahren errichtet. Stahl in dieser Legierung ist nicht mit herkömmlichen Verfahren wirtschaftlich herzustellen. Das Vorhaben enthält zwei räumlich und funktionell getrennte Anlagenteile:

  • Errichtung einer neuartigen Bandgießanlage zur Herstellung von 1000 Millimeter breiten und 8 - 15 Millimeter dicken Vorbändern am Standort Peine.
  • Umbau einer vorhandenen Walzanlage am Standort Salzgitter als Steckelwalzwerk zur Weiterverarbeitung der Vorbänder aus HSD®-Stahl zu markt- fähigen Stahlbändern.

Mit Hilfe der Pilotanlage soll gezeigt werden, dass mit dem Bandgießverfahren im Vergleich zu herkömmlicher Stahlblechherstellung CO2-Einsparungen von 85 Prozent möglich sind. Das entspricht Einsparungen von 2,1 Gigajoule pro Tonne und von 170 Kilogramm CO2 pro Tonne Warmband. Bezogen auf das Produktionsvolumen der geplanten Anlage (25.000 Tonnen/Jahr) ergibt das eine CO2-Einsparung von 4.250 Ton- nen pro Jahr.

Das Vorhaben soll nicht nur zur unmittelbaren Energieeinsparung in der Stahlproduktion führen, sondern auch durch die besonderen Produkteigenschaften mittelbar durch Gewichtseinsparungen in der Kraftfahrzeugindustrie und anderen Stahl verarbeitenden Branchen Energieeinsparungspotenziale schaffen.

Darüber hinaus ergeben sich Energieeinsparungspotenziale in der Nutzungsphase des Stahls beim Einsatz beispielsweise in Kraftfahrzeugen von ca. 0,2 Liter/100 Kilometer bzw. ca. 8 g CO2/Kilometer (das entspricht für 25.000 Tonnen Leichtbaustahl ca. 8 Millionen Liter Kraftstoff jährlich). Bei diesen Angaben handelt es sich lediglich um die Einsparungen, die aus der produzierten Menge der Demonstrationsanlage resultieren. Bei einem erfolgreichen Einsatz dieser Technologie ist ein wesentlich größeres Potenzial gegeben.