Errichtung und Betrieb einer Wasserkraftanlage

Branche
Energieversorgung
Umweltbereich
Wasser / Abwasser
Fördernehmer
Hydro-Energie Projekt Faurndau GmbH & Co. KG
Bundesland
Baden-Württemberg
Laufzeit
2009 - 2009
Status
Abgeschlossen

Kurzbeschreibung

Die Antragstellerin plant den Bau einer kleinen Wasserkraftanlage an einer bereits bestehenden Stauhaltung der Fils in der Nähe von Göppingen. Diese Stützschwelle dient der Verhinderung der Tiefenerosion als Folge von Flussbegradigungen. Eine aus ökologischen Gesichtspunkten wünschenswerte biologische Durchgängigkeit des Ge- wässers ist zurzeit nicht gegeben. Der Flusslauf im Bereich der Stützschwelle ist als naturfern zu bezeichnen. Die mittlere Höhendifferenz zwischen Ober- und Unterwasser beträgt etwa 3,5 Meter.

Geplant ist eine so genannte Laufwasserkraftanlage. Generator und Turbine werden in einem wasserumströmten Gehäuse an der bereits bestehenden Stauhaltung untergebracht. An Land befindet sich nur ein kleines Gebäude zur Unterbringung der Tra- fostation und der Steuerungselektronik. Turbine und Generator werden direkt und ohne Getriebe gekoppelt. Dadurch ist eine kompakte, emissionsarme Bauweise möglich, die das Gewässer deutlich weniger beeinträchtigt, als herkömmliche Wasser- kraftanlagen. Der Generator wird als Synchrongenerator mit einem speziell konstruierten durch Permanentmagneten erregten Rotorläufer ausgeführt. Die Turbine wird als zweifach geregelte horizontale Kaplan-Turbine (Leitrad- und Laufradverstellung) ausgeführt.
Durch einen Fischauf- und Fischabstieg wird die gegenwärtig nicht vorhandene biologische Durchgängigkeit des Gewässers wiederhergestellt. Eine ständige Überströmung des Rechens, die in einen Bypasskanal mündet, gewährleistet flussabwärts eine oberflächennahe Durchgängigkeit. Kleinere Rechenabstände von 15 Millimeter schützen die Fische vor Verletzungen. Eine sohlnahe Durchgängigkeit wird durch einen zweiten Bypasskanal gewährleistet. Darüber hinaus wird ein kleines Seitengewässer ökologisch mit dem Hauptgewässer verbunden und somit künftig den Fischen als Laichhabitat wieder zugänglich gemacht.

Die gewonnene Energie kann den Stromverbrauch von 275 Haushalten decken. Gegenüber einer konventionellen Energiegewinnung werden pro Jahr 1.037 Tonnen Kohlendioxid eingespart.