Kompakte und energieeffiziente Flaschenwaschmaschine für Bügelverschlussflaschen

Innovative Flaschenwaschmaschine für Bügelverschlussflaschen ermöglicht hohe Einsparungen an Wasser und Energie

Erreichte
Umweltentlastung
Einsparung von CO₂-Emissionen
Einsparung von CO₂-Emissionen
170 Tonnen/Jahr
Material
Material
10.630 Kubikmeter/Jahr Einsparung von Frisch- und Abwasser
Branche
Nahrungs- und Futtermittel, Getränke, Landwirtschaft
Umweltbereich
Ressourcen
Fördernehmer
Privatbrauerei Moritz Fiege GmbH & Co. KG
Bundesland
Nordrhein-Westfalen
Laufzeit
2017 - 2018
Status
Abgeschlossen
Erreichte
Umweltentlastung
Einsparung von CO₂-Emissionen
Einsparung von CO₂-Emissionen
170 Tonnen/Jahr
Material
Material
10.630 Kubikmeter/Jahr Einsparung von Frisch- und Abwasser

Kurzbeschreibung

Die Privatbrauerei Moritz Fiege GmbH & Co. KG ist eine mitteständische Brauerei (Bier- und Biermischgetränke) mit Sitz in Bochum. Sie beliefert Einzelhandel und Gastronomie sowie Veranstaltungen im mittleren Ruhrgebiet. Im Jahre 2015 hat die Privatbrauerei Moritz Fiege ca. 129.500 Hektoliter in den Verkehr gebracht. Moritz Fiege grenzt sich als Familienbrauerei von den großen Anbietern über den Einsatz von Bügelverschlussflaschen (0,33 Liter und 0,5 Liter Gebinde) ab. Bei Nutzung des umweltfreundlichen Mehrwegsystems ist eine Flaschenwaschmaschine grundsätzlich erforderlich, um die Flaschen vor der Befüllung von Schmutz und Etiketten zu befreien. Die Flaschen durchlaufen dabei mehrere Stufen in unterschiedlichen Temperaturbereichen und Waschlaugenkonzentrationen. Zudem müssen alle Flaschen mit Trinkwasser gespült werden, da sie in Kontakt mit Lebensmitteln kommen. Diese Vorgänge erfordern einen erheblichen Energie-, Wasser- und Chemikalieneinsatz.

Die vorhandene Flaschenwaschmaschine mit einer Nennleistung von 30.000 Flaschen pro Stunde wurde 2001-2002 durch die Privatbrauerei Moritz Fiege auf Bügelbetrieb umgerüstet. Dies geschah durch den Einbau größerer Korbzellen, Austausch von Pumpen, Einbau zusätzlicher Leitbleche in der Hauptlauge und einer auf Volumenstrom optimierten Laugeschwallung (Ringdüsen), die durch eine wesentlich größere zusätzliche externe Umwälzpumpe betrieben wurde. Durch das Alter der Maschine und die ursprünglich nicht für Bügelverschlussflaschen ausgelegte Technik erreichte die Flaschenwaschmaschine keine zeitgemäßen Verbrauchswerte mehr. Zudem führten häufige Beschädigungen der Flaschenzellen zu hohem Austauschaufwand und Kosten.

Das bisherige Flaschenreinigungsverfahren für Bügelverschlussflaschen wurde im Rahmen dieses Projekts durch eine innovative Anlage ersetzt, die eigens für Bügelflaschen gebaut ist und nicht auf einer modifizierten Kronenkorkenflaschen-Maschine aufsetzt. Die Verbrauchswerte sollten somit deutlich gesenkt werden und als Beispiel für die Anwendung der Technik in der Branche dienen. Innovativ an der Flaschenwaschmaschine ist der Einsatz von zwei verstellbaren pneumatischen Einschubfingern, die das Verklemmen des Bügelverschlusses an den neuralgischen Punkten verhindern. Weitere innovative Merkmale der Anlage sind die neu konstruierte kompakte Bauweise und der Einbau von diversen Wärmerückgewinnungssystemen.

Die Ergebnisse des Vorhabens wurden nach einem Jahr Regelbetrieb über eine zwölfmonatige Erfolgskontrolle ermittelt und zeichnen sich durch die nachfolgenden positiven Effekte bzw. Umweltwirkungen aus (bezogen auf die Füllungen in 2015):

  • Reduzierung des Wasserverbrauchs um 460 Milliliter pro 0,5 Liter -Flasche.
  • Reduzierung des Energiebedarfs (Strom und Wärme) um 19,14 Wattstunden pro Flasche.
  • Steigerung des Wirkungsgrades der Gesamtanlage um ca. 4 Prozent bei 0,5 Liter-Flaschen und um 12 Prozent bei 0,33 Liter-Flaschen.
  • Reduzierung der aufliegenden Bügel, der anhaftenden Etiketten, des Bruchs um 4,17 Prozent.
  • Reduzierung Wartungsaufwand um 15.000 Euro pro Jahr.
  • Reduzierung von Verbrauchsmaterial (Zellen) um 3.540 Stück pro Jahr.
  • Reduzierung der Laugenverschleppung und –verbrauch (pro Flasche und insgesamt) um 120 Kubikmeter pro Jahr.

Die jährliche Einsparung an CO2-Emissionen beträgt mit Umsetzung der Investition insgesamt ca. 170 Tonnen.

Das Projekt zeigt die hohen Einsparpotentiale der Flaschenwaschmaschine. Insbesondere für mittelständische Brauereien, die sich über die Bügelverschlussflasche im Markt abheben wollen, ist diese Maschine interessant, da sie u. a. auch zwei Gebindegrößen (0,33 und 0,5 Liter) verarbeiten kann. Auch zeigt das Projekt, dass eine gute Planung und Zusammenarbeit der Gewerke zu einer schnellen Umsetzung führen kann und somit zu kurzen Stillständen des Abfüllbetriebs.