Biogasanlage Flugplatz Köthen

Branche
Energieversorgung
Umweltbereich
Luft
Fördernehmer
Gut Mennewitz GmbH
Bundesland
Sachsen-Anhalt
Laufzeit
2007 - 2009
Status
Abgeschlossen

Kurzbeschreibung

Die Gut Mennewitz GmbH, ein Unternehmen das Küken und Bruteier produziert, plant die Errichtung einer Biogasanlage am Standort Flugplatz Köthen (Sachsen-An- halt) mit einer Leistung von 3 x 716 Kilowatt. Geplant ist eine Trockenfermentationsanlage mit drei parallelen Linien.

Der besondere Umweltaspekt dieser Konzeption liegt im sehr hohen Anteil des Einsatzstoffes Geflügelkot (70 v. H.). Dieser wird in herkömmlichen Biogasanlagen auf Grund seines hohen Stickstoffgehalts und der entsprechend hohen Wasserbelastung (Salzanreicherung) sowie der damit verbundenen Stickstoffhemmung der für das Funktionieren der Biogasherstellung essentiellen Mikroorganismen bisher nur in geringen Mengen (bis zu 30 v.H.) eingesetzt. Als weitere Einsatzstoffe sind nachwachsende Rohstoffe wie Mais- oder Grassilage vorgesehen.

Im geplanten Projekt soll darüber hinaus als weitere innovative Komponente erstmals im Bereich Biogasanlagen eine Gärrest- und Abwasseraufbereitung mittels Decantertechnik, Ultrafiltration und Umkehrosmose eingesetzt werden. Hierdurch wird eine ressourcenschonende Prozesswasseraufbereitung mit anschließender Kreislaufführung ermöglicht. Die in anderen Biogasanlagen bereits übliche Kreislaufführung des Wassers ist wegen der hohen Stickstoffgehalte im Substrat hier nur durch die vorherige Stickstoffentfernung mittels Umkehrosmose möglich.

Daneben sind die liegenden Fermenter mit ihren speziellen Rührwerken und Sand- räumeinrichtungen für den Einsatzstoff Hühnerkot weiterentwickelte Verfahrens- techniken, die in diesem Projekt erstmals im Dauereinsatz sind.

Bei der herkömmlichen Verwertung von Hühnerkot als Dünger wird dessen Energiegehalt nicht genutzt. Durch die Nutzung von 25.000 Tonnen Geflügelkot und etwa 10.000 Tonnen Mais- und Grassilage werden jährlich rund 2,15 Megawatt elektrischer Energie und 2,23 Megawatt Wärme gewonnen. Damit können der Strombedarf von durchschnittlich rund 4600 Haushalten gedeckt und rund 1,8 Millionen Liter Heizöl eingespart werden.