Nutzung industrieller Abwärme durch die Stadtwerke Karlsruhe GmbH zur Wärmeversorgung der Stadt Karlsruhe

Branche
Metallverarbeitung
Umweltbereich
Klimaschutz
Fördernehmer
Stadtwerke Karlsruhe GmbH
Bundesland
Baden-Württemberg
Laufzeit
2007 - 2012
Status
Abgeschlossen

Kurzbeschreibung

Die Stadtwerke Karlsruhe liefern als kommunales Versorgungsunternehmen Strom, Erdgas, Trinkwasser und Fernwärme an Privathaushalte, öffentliche Einrichtungen, Geschäftshäuser und Unternehmen in der Stadt Karlsruhe. Bisher erfolgt die Fernwärmeversorgung durch den Einsatz von Primärenergieträgern, wie Kohle oder Erdgas. Bei dem geplanten Projekt soll die in der Mineraloelraffinerie Oberrhein GmbH & Co. KG (MiRO) anfallende, bisher noch nicht vollständig genutzte Prozesswärme zur Fernwärmeversorgung eingesetzt werden, indem sie mit Hilfe neu entwickelter, innovativer Plattenwärmeüberträger an acht Abwärmequellen ausgekoppelt und damit Heizwasser erhitzt wird. Dieses wird anschließend über eine neue etwa sechs Kilometer lange Transportleitung zur Heizwasserzentrale (Heizkraftwerk West - HKW) der Stadtwerke Karlsruhe geführt.

Das in der Raffinerie bereits vorhandene Kühlsystem bleibt bestehen, um bei eventuellen Störungen negativen Rückwirkungen auf den Raffinerieprozess zu vermeiden. Die Einspeisung in das Fernwärmenetzwerk erfolgt erst im HKW. Dort sollen zur Absicherung zwei weitere Wärmeüberträger installiert werden, die das Netz der Stadtwerke vom Warmwassernetz der MiRO trennen. Dadurch ist eine vollständige Entkopplung des Raffinerieprozesses vom Fernwärmenetz gesichert.

Bei erfolgreicher Durchführung des Vorhabens ist ein hohes Umweltentlastungspotenzial zu erwarten. So ermöglicht die Abwärmenutzung aus dem Raffinerieprozess die Einspeisung einer nutzbaren Jahreswärmearbeit von rund 300.000 Megawattstunden in das Fernwärmenetz der Stadt Karlsruhe. Damit können etwa 20.000 Haushalte versorgt werden. Die bisher verwendeten Primärenergieträger werden entsprechend substituiert. Dadurch lässt sich eine CO2-Ersparnis von rund 65.000 Tonnen im Jahr erreichen.