Sanierung der kompletten Straßenbeleuchtung
Kurzbeschreibung
Baltrum ist mit einer Fläche von gerade einmal sechseinhalb Quadratkilometern die flächenmäßig kleinste ostfriesische Insel, die aus den drei Ortsteilen Westdorf, Ostdorf und das Alte Ostdorf besteht. Die Gemeinde wurde im Jahr 1398 erstmals urkundlich erwähnt, 1876 zum Seebad erklärt und 1966 als Nordseeheilbad anerkannt. Die 475 Einwohner der Insel leben hauptsächlich von den ca. 30.000 Touristen, die es jährlich auf die Insel zieht. Die mittlerweile autofreie Inselgemeinde liegt im Wattenmeer, das 2009 zum Weltnaturerbe erklärt wurde.
Die öffentliche Straßenbeleuchtung der Gemeinde stammte teilweise noch aus den 1960er Jahren und war gekennzeichnet durch eine veraltete und ineffiziente Technik mittels Quecksilberdampflampen. Zwar war das Bewusstsein für die Notwendigkeit einer Modernisierung der Beleuchtung bei den Einwohnern vorhanden, aber die geringen Haushaltsmittel hinderten die Kommune Investitionen in eine moderne und energieeffiziente Technik durchzuführen. Mit dem Förderschwerpunkt „Energieeffiziente Stadtbeleuchtung“ bot sich der Gemeinde eine Chance, die notwendigen Energieeinsparungen zu realisieren.
Das Ziel der Modernisierung der Beleuchtungsinfrastruktur war neben den Einsparungen im Stromverbrauch ein Erhalt bzw. eine Steigerung der Aufenthalts- und Erlebnisqualität im Einklang mit der Natur, um dem Anspruch als Naturheilbad weiterhin gerecht zu werden. Das Gesamtvorhaben setzte sich aus der Sanierung der Straßenbeleuchtung und der Illumination des Dorfplatzes zusammen.
Die alte Straßenbeleuchtung bestand vorwiegend aus Pilzleuchten, in denen Quecksilberdampflampen unterschiedlicher Leistung (50 Watt, 80 Watt bzw. 125 Watt) zum Einsatz kamen. Der Energieverbrauch der 184 Leuchtstellen lag bei gut 55.700 Kilowattstunden.
Die neue Beleuchtung besteht aus Mastaufsatzleuchten mit Energiesparlampen (26 Watt). Trotz einer erheblichen Senkung der elektrischen Leistung, die durch den Einsatz von elektronischen Vorschaltgeräten verstärkt wird, konnte die Beleuchtungsstärke auf einem konstanten Niveau gehalten, teilweise sogar verbessert werden.
Für die Illumination des Dorfplatzes entschied sich Baltrum für vier LED-Leuchten mit einer Anschlussleistung von jeweils 24 Watt. Durch diese innovative Beleuchtung wird der Dorfplatz als besonderer Ort auf der Insel hervorgehoben.
Mit der Sanierung der 184 Leuchtstellen spart die Gemeinde Baltrum jetzt jährlich 42.300 Kilowattstunden. Dadurch reduzieren sich die Energiekosten um 6.135 Euro (bei 0,15 Euro/Kilowattstunde). Durch die realisierte Energieeinsparung können etwa 23,6 Tonnen CO2 pro Jahr vermieden werden.
Die Gemeinde Baltrum wurde zweiter Preisträger in der Kategorie „Sanierung unter 10.000 Einwohner“ im Förderschwerpunkt „Energieeffiziente Stadtbeleuchtung“. Mit dem Förderschwerpunkt sollten Kommunen auf die Möglichkeiten, Energie einzusparen und damit ihre Kosten langfristig zu senken, aufmerksam gemacht werden.