Sanierung der Anstrahlung der Burgruine auf dem Turmberg unter Verwendung einer Lichtprojektionstechnik

Branche
Öffentliche Verwaltung, Erziehung, Gesundheitswesen, Erholung
Umweltbereich
Klimaschutz
Fördernehmer
Stadt Karlsruhe
Bundesland
Baden-Württemberg
Laufzeit
2010 - 2010
Status
Abgeschlossen

Kurzbeschreibung

Karlsruhe ist mit einer Bevölkerung von 291.960 Einwohnern nach Stuttgart und Mannheim die drittgrößte Stadt in Baden-Württemberg. Die Stadt wurde im Jahre 1715 erstmals namentlich erwähnt und als eine der letzten Städte Europas als Planstadt entworfen. Das auffälligste Wahrzeichen der Stadt ist die Turmburg Durlach, die in 277 m Höhe über der Stadt thront und Anziehungspunkt für zahlreiche Touristen ist. Das Gebäude wurde bei seinem Bau im 11. Jahrhundert als Kloster errichtet, dessen Nutzung jedoch im 12. Jahrhundert in das einer Burganlage überführt wurde.

Die Anstrahlung des Turms bei Dunkelheit betont den Wert des Gebäudes als eines der auffälligsten Wahrzeichen der Stadt. Durch seine Exposition und die Lage ist der Turm der Burg von nahezu jeder Stelle im Stadtgebiet zu sehen und dient so den Einwohnern auch als Orientierungspunkt, so dass der Illumination auch ein passiver funktioneller Nutzen zugeschrieben werden kann.

Vor der Umgestaltung der Beleuchtungsanlage wurde die Anstrahlung des Gebäudes mittels zwei Natriumdampf-Hochdruckstrahlern realisiert. Diese hatten eine Gesamtanschlussleistung von 2.080 Watt und wurden an 4.044 Stunden im Jahr betrieben. Die Abstrahlungsverluste der Anlage und die Lichtverschmutzung waren sehr hoch. Zudem war das Gebäude in der Nacht durch die einseitige Anleuchtung der westlichen Fassade nur aus einer Himmelsrichtung gut erkennbar.

Nach der Sanierung Ende Juli 2010 ist das Gebäude von überall her gut erkennbar, da der Turm nun aus vier Richtungen von sechs Strahlern mit Metallhalogendampflampen (Anschlussleistung von 172 Watt) angestrahlt wird. Eine technische Neuheit auf dem Gebiet der Beleuchtung, die sogenannte „Gobotechnik“, verringert die Abstrahlung in den Himmel auf ein Minimum. Mit dieser Lichttechnik wird ein gleichmäßiges Erscheinungsbild erreicht und die beleuchtete Fläche präzise begrenzt. Das verwendete Lichtprojektionsverfahren projiziert verzugskorrigierte Bildvorlagen an die Fassaden der Illuminationsobjekte.

Die neue Anlage hat eine Gesamtanschlussleistung von 1.032 Watt und wird weiterhin an 4.044 Stunden im Jahr betrieben. Insgesamt konnten die CO2-Emissionen um 50 Prozent reduziert werden.

Mit der Sanierung Beleuchtungsanlage spart die Stadt Karlsruhe jetzt jährlich 4.238 Kilowattstunden. Dadurch reduzieren sich die Energiekosten um 636 Euro (bei 0,15 Euro/Kilowattstunde). Durch die realisierte Energieeinsparung können etwa 2,4 Tonnen CO2 pro Jahr vermieden werden.

Die Stadt Karlsruhe erhielt den Sonderpreis in der Kategorie „Sanierung einer Illumination“ im Förderschwerpunkt „Energieeffiziente Stadtbeleuchtung“. Mit dem Förderschwerpunkt sollten Kommunen auf die Möglichkeiten, Energie einzusparen und damit ihre Kosten langfristig zu senken, aufmerksam gemacht werden.